Sozialdemokrat Neves überraschend in Stichwahl gegen Rousseff

  • vor 10 Jahren
In Brasilien wird Staatspräsidentin Dilma Rousseff in der Stichwahl der Präsidentschaftswahl am 26. Oktober gegen Aécio Neves den Kandidaten der mitte-rechts stehenden Sozialdemokratischen Partei (PSDB) antreten. Rousseff verfehlte mit 41,6 % wie erwartet die absolute Mehrheit. Seit 12 Jahren hat kein Kandidat der regierenden Arbeiterpartei so schlecht abgeschnitten wie Rousseff. Ex-Gouverneur Aécio Neves kam mit 33,6 % der Stimmen klar auf den zweiten Platz. Noch vor wenigen Wochen hatte es so ausgesehen, als ob die Umweltschützerin Marina Silva nicht nur ihn, sondern sogar die Präsidentin würde schlagen können.

Silva betonte in der Wahlnacht, 60 % der Brasilianer hätten für den Wechsel gestimmt. “In diesem Moment bin ich keine Verliererin, sondern jemand der glaubt und der aufrecht steht, weil wir unsere Prinzipien nicht um eines Wahlsieges willen aufgegeben haben”, sagte Silva.

Ob die ziemlich linke Basis der Sozialisten im zweiten Wahlgang für Neves stimmen wird, ist unsicher. Zu weit ist der marktfreundliche Neves ideologisch von ihnen entfernt. Als seine Sozialdemokraten von 1995 bis 2002 Brasilien regierten, privatisierten sie Staatsbetriebe und kürzten den Staatshaushalt.

Weiterführende Links

Dilma Rousseff

Aécio Neves

Marina Silva

Tribunal Superior Eleitoral (Oberste Wahlbehörde) (portugiesisch, englisch)

Folha de S. Paulo

Globo: Wahl 2014

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